Asthma – Bronchiale – Erkennen – Gefahren – Maßnahmen

Asthma ist eine Erkrankung der unteren Atemwege bei der es zu einer Verkrampfung der Muskulatur der kleinen Bronchien kommt. Gleichzeitig wird viel zu dicker und zäher Schleim gebildet. Der Asthmatiker hat keine Probleme einzuatmen sondern auszuatmen. Ein Asthmaanfall wird in der Regel durch eine allergische Reaktion oder auch durch psychische Belastung ausgelöst.

Erkennen eines Asthmaanfalls
Blaufärbung der Haut
Unruhe, Angsthohe Herzfrequenz, gestaute Halsvenen
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Atemgeräusche beim Ausatmen („Pfeifen“)

Gefahren eines Asthmaanfalls
Bewusstlosigkeit
Atemstillstand
Kreislaufstillstand

Maßnahmen bei einem Asthmaanfall
Lagerung mit erhöhtem Oberkörper
evtl. Hilfe bei der Gabe eines Asthmamittels (Nur wenn verordnet)
Notarzt rufen – 112 wählen
Beruhigen
Kutschersitz: Auf einem Stuhl leicht nach vorne beugen, dabei die Mitte der Unterarme auf den gespreizten Oberschenkeln abstützen, die Hände dazwischen baumeln lassen.
Lippenbremse: Mit geschlossenen Lippen “lächeln” und gegen den Widerstand der Lippen ausatmen.

Allgemeines zum Asthmaanfall
Das Asthma bronchiale ist eine sehr gefährliche Erkrankung der Atemwege die oftmals einen dramatischen Verlauf nimmt. Deshalb muss auch hier schnell gehandelt werden. Atemhilfsmuskeln sind Muskeln die zur  Ein,- oder Ausatmung zusätzlich eingesetzt werden können. Beim einem Asthmaanfall geschieht dies durch den Kutschersitz, oder durch zurückziehen der Schulterm am sitzenden mit nach hinten abgestützten Händen

Allgemeines zur Funktion der Atmung.
Atemvolumen und Atemfrequenz werden durch den Sauerstoffbedarf bestimmt.
Bei Körperbelastung wird die Atmung beschleunigt.

 

Atemfrequenz
Atemzug/ Minute
Atemvolumen
eingeatmete Luft/ Atemzug
Erwachsenerca.15500 – 800 ml
Jugendlicher15 – 20300 – 400 ml
Schulkindca. 20200 – 300 ml
Kleinkindca. 25100 – 200 ml
Säuglingca. 3020 – 40ml
Früh/ Neugeboreneca. 40 – 60ca. 20ml

Besonders empfindlich reagiert das Gehirn auf Sauerstoffmangel. Bereits nach wenigen Minuten ohne Sauerstofftreten bleibende Schäden der Hirnzellen ein.

Merke:
Ohne Sauerstoff keine Hirntätigkeit
Ohne Hirntätigkeit keine Atmung
Ohne Atmung kein Leben
Durch Sauerstoffmangel im Gehirn kommt es zu Atem- und Kreislaufstillstand.

Erkennen;
Keine Atembewegungen sieht• bzw. fühlbar
Keine Atemgeräusche hörbar
Sichtbare Verlegung der Atemwege

Das können Sie tun:
Notruf möglichst gleich nach Feststellung des Atemstillstandes veranlassen. Sichtbare
Fremdkörper aus dem Mund entfernen. Es darf keine unnötige Zeit mit einer
ausgedehnten Inspektion des Mund-/Rachenraumes vergeudet werden. Wenn
Fremdkörper auf den ersten Blick erkennbar sind, müssen diese selbstverständlich vor
Beginn der Beatmung entfernt werden. Sollte durch die Überstreckung des Halses die
Atmung nicht einsetzen, muss sofort mit der Atemspende begonnen werden

Mund-zu-Nase Beatmung
Mund-zu-Mund Beatmung

Entfernen von Fremdkörpern aus Mund und Rachen;
Wenn beim Versuch des Beatmens die Luft offensichtlich nicht bis in die Lungen gelangt,
muss mit einer Blockierung der Atemwege durch Fremdkörper gerechnet werden. Mund
und Rachen müssen daraufhin kontrolliert und die Fremdkörper entfernt werden.

Allergie – Erkennen – Gefahren – Maßnahmen

Ursachen für  allergische Reaktionen :
Von einer allergischen Reaktion spricht man, wenn es zu einer  „Antigen – Antikörper – Reaktion“ kommt. Das heißt der Betroffene ist  mit irgendetwas in Berührung gekommen, welches das Antigen darstellt und der Körper produziert daraufhin  den Antikörper. Es besteht die Möglichkeit, dass man die Ursache für die allergische Reaktion nicht erkennt, da der Körper auf vieles reagiert (z.B.  Insektenstich, Shampoo, etc.).

Erkennen einer Allergischen Reaktion :

1 .Grad :
Rötung , Kopfschmerzen,
Schwellung, Hitzegefühl,
Schmerzen,
Juckreiz,
Augenbrennen, Nasenfluss

 

2. Grad :
Rötung,
Schwellung,
Schmerzen,
Blasenbildung

3. Grad :
Asthmaanfall (Atemnot),
Schock (Blutdruckabfall)

 

4. Grad :
Kreislaufstillstand

Maßnahmen bei einer allergischen Reaktion:

Notarzt rufen – 112 wählen,
Wenn möglich entfernen der Auslöserquelle,’
Beruhigen,
Wärmeerhaltung,
Betreuung,
Bei bekannter Allergie evtl. Gabe von  verschriebenen Notfallmedikamenten,
Bei starkem Blutdruckabfall – Beine hoch lagern,

Bei Bewusstlosigkeit – stabile Seitenlage

Die Bewusstlosigkeit ist der Verlust des Bewusstsein, der Handlungsfähigkeit und der willkürlichen Reaktionen durch unterschiedliche Ursachen. Viele Erkrankungen, Unfälle oder Vergiftungen können zu einer lebensbedrohlichen Bewusstlosigkeit führen.

Ursachen: (jede Veränderung im Körper kann zur Bewusstlosigkeit führen)

  • stumpfe o. spitze Gewalteinwirkung auf den Kopf
  • Sauerstoffmangel, Epilepsie, Schlaganfall
  • Herzinfarkt, allergische Reaktionen
  • niedriger Blutdruck, Stromunfall

        Die Ursache ist oft nicht feststellbar!

Erkennen einer Bewusstlosigkeit :

  • nicht ansprechbar
  • nicht erweckbar
  • keine Reaktion auf Schmerzreiz

Gefahren einer Bewusstlosigkeit :

  • Einatmen von Fremdkörpern B.: Blut, Erbrochenes
  • Atemstillstand
  • Kreislaufstillstand
  • Zusatzverletzungen

Maßnahmen bei einer Bewusstlosigkeit :

Wenn man die Bewusstlosigkeit erkannt hat, und sichergestellt hat, dass die Atmung noch vorhanden ist, muss man die betroffene Person schnellstmöglich in die stabile Seitenlage bringen. Säuglingen und Kleinkinder in Bauchlage bringen. Der Sinn der stabilen Seitenlage liegt darin, dass der Mund der tiefste Punkt des Kopfes wird, so dass die Zunge nach vorne fällt und Erbrochenes abfließen kann.

  • Stabile Seitenlage
  • Notarzt rufen – 112 wählen
  • Wärmeerhaltung

Die stabile Seitenlage wird nur durchgeführt, wenn die Atmung noch vorhanden ist. Eine Seitenlage bei Atemstillstand oder Herz – Kreislaufstillstand ist wirkungslos.

Säuglinge und Kleinkindern nehmen Sie zur Beatmung auf den Arm, so dass Sie den Kopf des Kindes leicht nackenwärts gelegt mit Ihrer Hand halten können. Alternativ können Kinder zum Beatmen auch auf den Tisch gelegt werden. Prüfen Sie anschließend mit der Wange, ob Sie die Atmung des Kindes spüren.Sie können dann auch die Atemzüge des Kindes hören und Atembewegungen des Oberbauches sehen.
Wenn die Atmung ausgesetzt hat, muss das Kind beatmet werden. Bei einer Atemspende blasen Sie Ihren Atem in Mund und Nase des Kindes. Die kindliche Lunge ist jedoch sehr klein, sie kann nicht so viel Luft aufnehmen wie die eines Erwachsenen. Bei Säuglingen und Kleinkindern müssen Sie deshalb behutsam vorgehen. Mit dem Volumen eines einzigen Atemzuges führt ein Erwachsener ca. 4 leichte Beatmungen durch. Bei Säuglingen und Kleinkindern beatmen Sie durch Mund und Nase gleichzeitig. Beim Kleinkind müssen Sie den Kopf leicht in den Nacken beugen und den Unterkiefer anheben .

Atemspende bei Säuglingen:
Maßnahmen:
Atmung kontrollieren
Atemwege freimachen
eigenen Mund über Mund und Nase des Kindes aufsetzen
Vier (4) mal leicht beatmen
den Puls am Oberarm tasten
bei vorhandenem Puls Beatmung fortsetzen, ca. 40 Atemstöße pro Minute
wiederholt Puls und Atmung kontrollieren

Atemspende bei Kleinkindern
Maßnahmen:
Atmung kontrollieren
Atemwege freimachen
Kopf leicht überstrecken
Unterkiefer anheben
eigenen Mund über Mund und Nase des Kindes aufsetzen (je nach Größe des Kindes)
Vier (4) mal leicht beatmen
den Puls am tasten
bei vorhandenem Puls Beatmung fortsetzen, ca. 30 Atemstöße pro Minute
wiederholt Puls und Atmung kontrollieren

Ist die Nase verletzt oder beim Einblasen nicht durchlässig, können Sie als Ersthelfer auf die Beatmung Mund-zu-Mund übergehen: überstrecken des Halses beibehalten. Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand verschließen die Nase Mund des Betroffenen ein wenig öffnen. Den eigenen Mund weit öffnen und einatmen. Den weitgeöffneten Mund um den Mund des Betroffenen herum fest aufsetzen.

Nach eigenem Rhythmus vorsichtig beatmen. Kopf anheben und zur Seite drehen, dabei müssen Sie das Zurücksinken des Brustkorbes oder Oberbauches beobachten; evtl. gleichzeitig auf entweichende Luft horchen und die Beatmung fortsetzen.

Achtung: Beim Verfahren Mund-zu-Mund kann durch zu hohen Beatmungsdruck eher ein Teil der eingeblasenen Luft in den Magen gelangen, als bei dem Verfahren Mund-zu-Nase. Dadurch ist ein Erbrechen mit der Gefahr der Aspiration für den Verletzten möglich.

Jedes Jahr sterben bis zu 150.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer akuten Herz-Kreislauf-Störung. Todesursache Nummer 1 ist der Herzinfarkt. Hier kommt es ihm Rahmen des Herz-Kreislauf-Stillstandes sehr oft zu einer von außen nicht erkennbaren Herzrhythmusstörung, das sogenannte Kammerflimmern.
Kammerflimmern ist eine lebensbedrohliche Störung, bei der das Herz mit Frequenzen zwischen 400 – 600 Schlägen pro Minuten schlägt. Da durch diese extrem hohe Frequenz das Herz kein Blut auswerfen kann, kommt es zu akuten Kreislaufversagen mit Sauerstoffmangel. Besonders ungünstig ist hierbei, dass das Herz bei solchen Frequenzen jedoch  einen sehr hohen Sauerstoffbedarf hat und  sich somit selbst weiter schädigt. Hier kommt der Laiendefibrillator, oder auch AED zum Einsatz. AED steht für Automatisierter Externer Defibrillator.
Ein Automatisierter Externer Defibrillator ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Abgabe von Stromstößen. Im Gegensatz zu Defibrillatoren aus dem Rettungsdienst oder Kliniken sind AEDs wegen ihrer Bau- und Funktionsweise besonders für Laienhelfer geeignet.

Idealerweise werden bei der notwendigen Wiederbelebung die beiden Klebeelektroden, die am AED angeschlossen sind unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle angebracht. Nach dem Anlegen der Klebeelektroden analysiert eine Software im AED den Herzrhythmus. Wird Kammerflimmern erkannt, dann wird die Defibrillation freigeschaltet. Wird ein nicht schockbarer Rhythmus erkannt oder liegen die Messwerte unter den geräte- spezifischen Grenzen, wird die Defibrillation nicht freigegeben. Alle zwei Minuten erfolgt eine Anweisung, den Patienten jetzt nicht zu berühren, um eine erneute EKG-Analyse und unter Umständen einen erneuten Schock zu ermöglichen.

Erfrierungen sind örtliche Gewebeschäden infolge Durchblutungsstörungen.
Besonders gefährdet sind Körperstellen, die wenig Schutz durch Muskulatur und
Gewebe haben (Zehen, Finger, Wangen, Nase, Ohren).
Erkennen:
“Frost” in Händen und Füßen.
Gefühl zu kleinen Schuhwerks.
Gelegentlich blaurote Flecken.
Erfrorene Körperteile sind weiß-grau.
Später kommt es zu Blasenbildung.
Das können Sie tun.
Eng anliegende Kleider und Schuhwerk öffnen
Erfrorene Körperteile durch Körperwärme erwärmen, z.B. Hände, wenn möglich, in der Achselhöhle
Betroffenen auffordern, Gliedmaßen zu bewegen; passive Bewegung durch durch Dritte muss unterbleiben
Körper durch zusätzliche Kleidung oder Decken erwärmen
Erneute Kälteeinwirkung vermeiden
Warme, gezuckerte Getränke zu trinken geben,
Keinen Alkohol!
Blasen nicht öffnen, keimfreie Bedeckung, dabei Druck vermeiden
Notruf
Merke: Liegt gleichzeitig mit der Erfrierung eine Unterkühlung vor, ist die Behebung der Unterkühlung vorrangig.

Fremdkörper auf der Bindehaut eines Auges, auf der Augenoberfläche oder / und im Augapfel

Fremdkörper führen zur Reizung der Bindehaut im Bereich der Lider. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um kleinste Fremdkörper wie z.B. Insekten, Staub, Ruß, Glas oder Metallsplitter.
Erkennen:
Angabe von brennendem Schmerz
Tränenfluss
Rötung
Angabe von Sehstörungen
Gefahr:
Verschlimmerung des Zustands durch Hineinreiben des Fremdkörpers in die Bindehaut oder in den Augapfel.
Maßnahmen:
Beide Augen verbinden (Augenverband) Beruhigender Zuspruch Notruf

Bei einer Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) sind die Ursachen immer mit äußerer Kraft verbunden. Die Verletzung entsteht durch stumpfe Krafteinwirkung auf den Kopf – beispielsweise durch Sturz oder Schlag.

Das Gehirn “schwimmt” im Schädel in der Hirnflüssigkeit (Liquor). Durch äußere, ruckartige Einwirkung kann der Schädel stark beschleunigt werden. Stoppt die Bewegung, schlägt das Gehirn gegen den Schädelknochen – eine Gehirnerschütterung kann die Folge sein.

Mögliche Symptome sind etwa:

  • Vorübergehende  Benommenheit
  • Gedächtnislücken (Amnesie)
  • Übelkeit, Brechreiz 
  • Kopfschmerzen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • evtl. Kopfplatzwunde

     

    Das Problem bei Gehirnerschütterungen:

    Da sich viele Betroffene unmittelbar nach dem Sturz nicht beeinträchtigt fühlen, gehen sie nicht zum Arzt und nehmen ihre üblichen Tätigkeiten zu schnell wieder auf. Treten die Symptome dann einen Tag oder sogar noch später wieder auf, werden sie häufig nicht mehr mit einer möglichen Gehirnerschütterung in Verbindung gebracht. Das kann böse Folgen haben, denn unberücksichtigt löst die Erschütterung in mehr als der Hälfte der Fälle das sogenannte postkommotionelle Syndrom aus. Die Betroffenen leiden dann zum Teil noch jahrelang immer wieder an Schwindel, Übelkeit, Reizbarkeit, vermehrtem Schwitzen und Kopfschmerzen.

    Maßnahmen bei Gehirnerschütterungsverdacht:

    • Bewahren Sie Ruhe.
    • Reden Sie beruhigend auf die Person ein und lassen Sie sie auf keinen Fall allein!
    • Behandeln Sie die evtl. vorhandene Wunden mit einem Verband
    • Notruf (112).
    • Wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist:
    • Lagern Sie den Verletzten mit leicht erhöhtem Oberkörper und decken Sie ihn möglichst zu.
    • Auch wenn es der Person scheinbar besser geht: Geben Sie ihr weder Essen noch Getränke oder Medikamente!

Ursache:

erhöhte Körpertemperatur durch gestörte Wärmeregulation, bei feuchtem, warmen Wetter

Erkennen:

–          Körpertemperatur über 41° C
–          kein Schwitzen
–          trockene heiße Haut
–          Verwirrtheit
–          Bewusstseinsstörung – Bewusstlosigkeit

 

Maßnahmen:

–          mit feuchten Tüchern kühlen
–          Betroffenen sofort in den Schatten bringen
–          kühle Getränke
–          Beine erhöht Lagern
–          bei Bewusstlosigkeit -stabile Seitenlage
–          Notruf

Der Herz – Kreislauf – Stillstand ist durch das völlige Erliegen von Bewusstsein, Atmung und Kreislauf gekennzeichnet, und bedarf einer sofortigen Wiederbelebung.

Ursachen für einen Herz – Kreislauf – Stillstand :z.B.

  • Bewußtlosigkeit
  • Unfall
  • Vergiftung
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall

Gefahren eines Herz – Kreislauf – Stillstandes:

Tod durch Sauerstoffmangel

Erkennen eines Herz – Kreislauf – Stillstandes:

Bewußtlosigkeit (Person ist nicht erweckbar, keine Reaktion auf ansprechen)
Atemstillstand (Keine hörbaren Atemgeräusche, keine sichtbaren Atembewegungen)

Maßnahmen bei einem Herz – Kreislauf – Stillstand :

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung :

Bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung übernimmt der Helfer die Atmung und die Herztätigkeit für den Betroffen. Dies ist durch eine Beatmung und Herzdruckmassage möglich. Dazu legt man die Person, wenn nicht schon geschehen, auf eine harte Unterlage, wie z.B. den Boden (evtl. mit einer Decke). Eine Wiederbelebung im Bett ist nicht möglich wegen des fehlenden Widerstandes. Durch die Herzdruckmassage wird das Herz über den Brustkorb auf der Wirbelsäule ausgepresst. Das Herz liegt ungefähr in der Mitte des Brustkorbes, dort ist auch der sogenannte Druckpunkt. Der Oberkörper wird komplett freigelegt, evtl. Kleidung dabei zerrissen. Der  Druckpunkt liegt in der Mitte des Brustkorbs auf den Brustbein, Man drückt 30 mal auf den Brustkorb, dieser wird dabei mindestens 5 cm tief eingedrückt, die Frequenz sollte bei ca. 100/min. liegen. Danach wird  2 mal beatmet. Diesen Zyklus Herzdruckmassage/Beatmung führt man solange durch bis:

der Notarzt / Rettungsdienst vor Ort ist
der Betroffene eigenständig atmet

Wenn der Puls wieder zu ertasten ist, kontrolliert man die Atmung. Ist kein Puls vorhanden, wird weiter beatmet und die Herzdruckmassage durchgeführt. Ist die Atmung vorhanden, muss die Seitenlage/Bauchlage durchgeführt werden.

Allgemeines zum Herzinfarkt:

Ein Herzinfarkt ist ein Verschluss eines Herzkranzgefäßes (Blutgefäß des Herzens), bei dem es zum Untergang von Herzmuskelgewebe kommt. In aller Regel liegt bei den meisten Betroffenen bereits  eine Herzerkrankung vor. Es gibt auch eine Erkrankung, die als Vorläufer es Herzinfarktes angesehen werden muss, den sog. “Angina pectoris” Anfall. Bei diesem Geschehen handelt es sich um eine zeitlich bedingte Minderversorgung des Herzmuskels aber ohne Zelluntergang. Man kann den Unterschied nicht erkennen, da die Symptomatik gleich ist.

Erkennen eines  Herzinfarktes:

  • Schmerzen in der Brust (meist hinter dem Brustbein), evtl. Ausstrahlung in den linken Arm, Rücken, Unterkiefer, Schulterbereich, Bauch,
  • Todesangst,
  • Atemnot,
  • Blässe,                             
  • Blaufärbung,
  • Schweiß auf der Stirn,
  • Bewusstseinstrübung

Gefahren des Herzinfarktes:

  • Bewusstlosigkeit,
  • Atemstillstand,
  • Herz – Kreislauf – Stillstand

Maßnahmen (bei Bewusstsein):

  • Notarztruf – 112 wählen
  • Lagerung >> sitzend mit erhöhtem Oberkörper (Laufen/Stehen ist lebensgefährlich)
  • Wärmeerhaltung,
  • Seelische Betreuung,
  • Für Ruhe sorgen
  • Falls vom Hausarzt Medikamente verordnet wurden evtl. Hilfestellung bei der Einnahme (keine Eigenmedikation durch den Ersthelfer)
  • Bei Bewusstlosigkeit – Seitenlage
  • Bei Herzstillstand – Wiederbeleben

Mit Einführung der Helmtragepflicht vor ca. 20 Jahren begann die ständige Diskussion über das Thema Helmabnahme. Eine Vielzahl von Ideen, Mutmaßungen, Erzählungen und die Verbreitung von Halbwissen, führten zu einer deutlichen Verunsicherung der Bevölkerung. Noch nie gab es ein Verbot einen Helm abzunehmen! In der Anfangszeit wurden Aufkleber herausgegeben mit der Aufschrift „Helm bitte nur von Arzt abnehmen lassen“. Diese wurde allerdings wieder sehr schnell vom Markt genommen.

Zur  Erklärung: Mit der Einführung der Helmtragepflicht ist die Anzahl der Schädel-Hirn-Verletzungen deutlich gesunken, da der Helm eine Schutzfunktion hat. Statistisch sind jedoch die Anzahl der Halswirbelsäulenverletzungen und die im schlimmsten Fall dadurch entstehende Querschnittslähmung gestiegen. Grundsätzlich bedeutet eine Wirbelsäulenverletzung nicht immer eine Querschnittslähmung (Lähmung ab unterhalb der Schädigung). Wenn ein Motoradfahrer verunglückt, bewegt dieser vielfach seinen Kopf, bis er dort liegt wo er aufgefunden wird. Wenn kommt es in dieser Zeit zu einem Schaden oder gar nicht.  Bei der Abnahme des Helms kann nur durch maximale rechtslinks Bewegung des Kopfs ein Schaden verursacht werden. Da ein herunterreißen des Helmes jedoch nichts mit der Maßnahme zu tun hat, und bei genauer Betrachtung die Abnahme des Helmes ein nach hinten Vorsichtiges  abziehen ist, kann man behaupten: Entweder der Motoradfahrer hat schon einen Schaden oder er hat gar keinen. Des Weiteren muss man sich die Frage stellen, wann muss der Helm überhaupt  abgezogen werden? Dies ist einfach zu beantworten, wenn man sich die Frage stellt, welche Maßnahmen kann man mit aufsitzendem Helm  durchführen? Seitenlage? Nein, da der Mund nicht der tiefste Punkt  des Kopfes wird. Beatmen? Nein, da sich der Kopf nicht nach hinten überstrecken lässt. Wiederbelebung? Nein, da man nicht Beatmen kann. Somit sollte klar sein, ab einer Bewusstlosigkeit und schlimmer muss der Helm immer abgezogen werden, und somit gibt nur einen Fall wo er nicht abgezogen werden muss, dass wäre wenn der Verunglückte ansprechbar ist. Dann jedoch wird der Betroffene  ihn wahrscheinlich schon selber ausziehen. Sollten diese Erkenntnisse noch nicht überzeugen, ist  es in der Notfallmedizin so, dass Grundsätzlich sogenannte Vitalfunktionsstörungen(Bewusstsein, Atmung, Kreislauf) immer vorrangig behandelt werden. Dies bedeutet ironischer weise, man muss dem Motorradfahrer erst einmal die Möglichkeit geben, den eventuellen Wirbelsäulenschaden zu erleben. Im rettungsdienstlichen Arbeiten spielt die Abnahme des Helms so gut wie keine Rolle. Kurz gesagt: Helm noch drauf dann runter“.

Maßnahme:  Idealer Weise mit zwei Personen. Ein Helfer kniet seitlich    neben dem Betroffenen, der andere hinter dem Kopf. Die seitlich sitzende Person fixiert nach Lösung des Kinnriemens den Kopf-Halsbereich, damit  sich dieser  beim Abziehen des Helmes möglichst wenig bewegt. Unter fester Fixierung fast die hinter dem Kopf sitzende Person nur den Helm und zieht diesen langsam nach hinten ab. Die Hände des seitlich sitzenden werden dabei weiter zur Fixierung Richtung Kopf geführt. Ist der Helm abgezogen übernimmt die hinter dem Kopf sitzende Person mit beiden Händen den Kopf des Betroffenen. Jetzt können weitere Maßnahmen vorsichtig durchgeführt werden z.B. die stabile Seitenlage.

Ursache:

starkes Schwitzen bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr

Erkennen:
–          Schwächegefühl
–          starkes Schwitzen
–          Kopfschmerzen
–          Übelkeit
–          Erbrechen
–          Schwindel

Maßnahmen:

–          Beine erhöht lagern
–          Kopf mit Tüchern kühlen
–          Betroffenen in den Schatten bringen
–          kühle Getränke
–          Notruf

 

Ursachen für eine Bruch (Fraktur):
Knochenbrüche sind meist eine Folge einer direkten oder indirekten Gewalteinwirkung im Rahmen eines Unfalls, eines Sturzes, Schlages oder Stoßes. Ein Knochen kann auch durch eine akut einwirkende wiederholte Überlastung teilweise oder vollständig brechen, dies nennt man dann  Ermüdungsbruch. Tritt ein Bruch auf, obwohl die einwirkende Kraft nicht ausreicht, um einen gesunden Knochen zu brechen, liegt eine Spontanfraktur vor. Dann liegt eine weitere Erkrankung zugrunde, wie beispielsweise eine Osteoporose.

Erkennen einen Bruches:
Man unterscheidet sichere und unsichere Frakturzeichen, wobei das Fehlen von sicheren Frakturzeichen kein sicheres Anzeichen für das Nicht-Vorliegen eines Bruches ist.

Die sicheren Frakturzeichen kann man normalerweise gut erkennen:

  • Achsenfehlstellungen (z. B. Fuß zeigt in die falsche Richtung)
  • aus der Wunde ragende Knochenteile (offener Bruch)
  • Stufenbildungen in der Knochenkontur
  • abnorme Beweglichkeit
  • Knirschen der Bruchstelle (Krepitation).

Unsichere Anzeichen:

  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Bluterguss (Hämatom)
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Schonhaltung

Gefahren:

  • starke Schmerzen
  • Blutung ins Gewebe oder nach außen bei offenen Brüchen
  • Verletzung von Nerven, Gefäßen oder Muskulatur
  • Infektion bei offenen Brüchen

Maßnahmen:

  • Ruhigstellung (z.B. Dreiecktuch)
  • Umpolstern der verletzten Gliedmaßen mit geeignetem Material (Decke,..)                           
  • Notruf (112)
  • Auf Schmerzäußerungen des Betroffenen achten
  • Offene Brüche mit Verband abdecken
  • Kein Einrenkungsversuch oder Bewegungsversuch versuchen

Die längere direkte Sonneneinstrahlung auf dünn oder unbehaarten Kopf führt zur Reizung der Hirnhaut. Dabei sind besonders Kleinkinder gefährdet. Häufige Ursache eines Sonnenstichs ist bei diesen die geringe Kopfbehaarung, die dünne Schädeldecke und die offene Fontanelle (Fontanellen sind Knochenlücken am kindlichen Schädel).

Vor allem Kleinkinder bekommen nach längerem Sonnenaufenthalt hohes Fieber, welches häufig erst nach längerer Zeit auftritt. Ein Sonnenstich ist jedoch auch bei Erwachsenen möglich. Gefährdet sind insbesondere Erwachsene mit geringem Haarwuchs.

  • Erkennen
    Hochroter, heißer Kopf
    kühle Körperhaut
    Unruhe
    Kopfschmerz
    Übelkeit
    Erbrechen
    Nackensteifigkeit
    Bewusstseinsschwund
  • Gefahr
    Bewusstlosigkeit

    Maßnahmen
  • Den Betroffenen an einen kühlen Ortbringen
    seinen Oberkörper erhöht lagern und seinen Kopf mit nassen Tüchern kühlen wiederholte Kontrolle von Bewusstsein, Atmung, Lebenszeichen
    Notruf

Vorbeugung
Säuglinge und Kleinkinder nicht ohne Kopfbedeckung der direkten Sonneneinwirkung aussetzen. Dauer der Sonneneinwirkung begrenzen.

Der Schlaganfall, der auch “Apoplex” genannt wird, ist eine vor allem bei älteren Personen auftretende   Erkrankung. Im Prinzip gilt dort derselbe Mechanismus wie beim Herzinfarkt. Es kommt zu einem Verschluss von Hirnarterien oder zu einer Minderdurchblutung im Gehirn. Beim Schlaganfall unterscheidet man zwei Arten: (Mit bloßem Auge nicht erkennbar)

1)  unblutiger Insult >> Verschluss eines Gefäßes (durch Ablagerung)                                  2) blutiger Insult    >> Zerreißen eines Gefäßes mit Einbluten in das Gehirn / Hirnbluten

Die Ursachen für den Schlaganfall sind meist langjährig bestehende Vorerkrankungen. Dies sind in der Regel der Bluthochdruck, Gefäßverkalkung, Zuckerkrankheit oder bekannte Gefäßerkrankungen,wie z.B. Aneurysmen (Gefäßaussackungen).

Erkennen eines Schlaganfalls:

  • Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel
  • Sprachstörungen, Sehstörung
  • Lähmungserscheinungen (Halbseitenlähmung)
  • Fehlen von Schutzreflexen (Schluckstörung)
  • hängender Mundwinkel
  • hochroter Kopf (wenn durch Bluthochdruck bedingt)

Gefahren beim Schlaganfall :

  • Bewusstlosigkeit (Anatmen von Erbrochenem)
  • Atemstillstand
  • Herzstillstand
                                                                               

    Maßnahmen beim Schlaganfall :

  • Notruf – 112 wählen
  • Lagerung mit erhöhtem Oberkörper (nicht auf einen Stuhl wenn Lähmungen erkennbar sind. Betroffene können über die gelähmte Seiten zu Boden stürzen)
  • keine Eigenmedikation durch Ersthelfer
  • bei Bewusstlosigkeit >>>  Seitenlage da Gefahr von Anatmen von Erbrochenem
  • bei Atem, – o. Herzstillstand >> Beatmen/HLW

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall hat die schnelle bildgebende Diagnostik oberste Priorität (CT/Schichtaufnahme des Gehirns), um festzustellen ob ein Verschluss oder eine Blutung vorliegt. Heutzutage kann man frische Verschlüsse mit Medikamenten  auflösen (Lyse). Je schnelle eine Durchblutung wieder Erfolgt umso geringer der Schaden. Ein Notarzt ist in der Regel nicht erforderlich.

Eine Verbrennung / Verbrühung  zählt zu den durch Hitzeeinwirkung  thermischen Schäden der Haut und erfolgt  durch Kontakt mit:

  • Flammen,
  • heißen Dämpfen (Verbrühung),
  • heißen Flüssigkeiten,
  • Strahlen,
  • Reibung

Erkennen: (nach Graden)
1.Grad
: Rötung / Schwellung / Schmerz
2.Grad:
Rötung / Schwellung / Schmerz / Blasenbildung
3.Grad:
Rötung / Schwellung / Blasenbildung / Verkohlung – Schwarzfärbung / Kein Schmerz

Die Besonderheit bei einer Verbrennung 3. Grades  liegt in der Schmerzfreiheit, da die Hautnerven in der Mitte der 2. Hautschicht liegen und somit mit abgebrannt sind.

Gefahren:

  • Schmerzen,
  • Infektion,
  • Irreversible Hautschäden mit Narbenbildung,
  • Schock (Flüssigkeitsverlust)

Maßnahmen :

  • Kleiderbrände löschen (Selbstschutz beachten, eingebrannte Kleidung nicht aus der Wunde reißen)
  • Kühlen
  • Notarzt rufen – 112 wählen (wenn es notwendig ist)
  • Lockerer Verband (nur zur Wundbedeckung)
  • Wärmeerhaltung

Kühlung :

Ziel der Kühlung ist es, ein weiteres Einbrennen in die Haut zu vermeiden und Schmerzen zu lindern. Dabei ist folgendes zu beachten:

Nach neusten Studien werden nur noch Verbrennungen in der Größe eines 5 Mark Stück gekühlt. Bei großflächigen Verbrennungen birgt die langandauernde Kühlung die Gefahr der Unterkühlung. Grundsätzlich sollte nur lauwarmes Wasser verwendet werden und niemals Eis.

Allgemeine Erkennungsmerkmale:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Plötzlich auftretende Schmer1en im Bauch
Kopfschmerzen, Schwindelgefühl
Erregungszustände
Schock
Bewusstseinstrübung
Bewusstlosigkeit
Atemstörung
Atemstillstand
Herz-Kreislauf-Stillstand

Hinweise von Augenzeugen, sowie das Auffinden von Medikamenten, Behältnissen und Giftresten geben Ihnen weitern Aufschluss über einen Vergiftungsnotfall. Es müssen nicht immer alle Erkennungsmerkmale auftreten. Es muss immer die gesamte Situation berücksichtigt werden!

Das können Sie tun
Kontrolle der Lebenszeichen.

bei Bewußtseinsverlust: Notruf
bei vorhandener Atmung: Stabile Seitenlage
Sicherstellung von Giftresten und Erbrochenem

u. U. sind bei einigen Vergiftungen weitere Maßnahmen erforderlich. Einige Beispiele dazu sollen im folgenden erläutert werden.

Hilfe beim Erbrechen
Das können Sie tun beim liegenden
Den Kopf des Erbrechenden zur Seite wenden. Mit der freien Hand ein Gefäß (schale, Schüssel)
unter den Mund halten.
Beim Sitzenden
Kopf nach vorne beugen und dabei die Stirn mit einer Hand halten. Mit der freien Hand ein
Gefäß (Schale, Schüssel) dicht unter den Mund halten.

Wunden entstehen durch Gewalt, Hitze und Kälte oder auch durch chemische Stoffe.Die Haut wird teilweise oder vollständig zerstört. Damit wird die Schutzfunktion der Haut aufgehoben, so dass z.B. Keime leichter in den Körper eindringen können.
Je nach Art der Wunden können auch größere Blutgefäße sowie Nerven, Muskeln, Knochen
und Organe mitverletzt sein. Bei jeder, auch bei einer “harmlos” erscheinenden Wunde
(z.B. hervorgerufen durch Holzsplitter oder Dornen, bzw. durch Verschmutzung) besteht
die Gefahr einer Infektion mit dem Tetanuserreger. Einzige Vorbeugung hiergegen ist eine
Schutzimpfung. Zur Vorbeugung sind unterschiedliche Schutzimpfungen möglich, die in
einem Impfpass eingetragen werden. In Zweifelsfällen sollte man einen Arzt befragen.

Wunden bedeuten für den Betroffenen:
Blutung

Infektion
Schmerz
Für den Helfer gilt daher, seine Hilfe genau auf diese Merkmale auszurichten.